eichenholz eigenschaften und verwendung

Ein Blick auf die Straßen oder den örtlichen Wald reichen, um die Vielfalt der Flora zu erkennen – insbesondere, wenn es um Bäume, deren Eigenschaften und Verwendungszwecke geht, könnten die Unterschiede nicht größer sein. Die Eiche hebt sich dabei besonders hervor, ist sie doch aufgrund ihrer Beschaffenheit sehr robust, schwer und damit vor allem beim Bau hochwertiger Massivholzmöbel im Einsatz.

Die Eiche: FAQs schnell beantwortet

Die einheimische Eiche gehört zur Familie der Buchengewächse und verbreitet sich über viele Teile Europas. In Deutschland machen Eichen beispielsweise einen Anteil von über 10 Prozent des Gesamtwaldbestands aus.

Wie viele Eichenarten gibt es?

Es gibt zwischen 400 und 600 unterschiedliche Vertreter der Gattung Eiche. Das erste schriftliche Dokument mit der Bezeichnung „Eiche“ (lat. Quercus) liefert uns Quintus Ennius, ein römischer Schriftsteller, der von 239 bis 169 vor Christus gelebt hat. Die unterschiedlichen Quercus-Arten gibt es in Europa und Asien, in Nordafrika und Nordamerika, in Mexiko, auf den Karibischen Inseln, in Zentralamerika sowie in Südamerika – dort allerdings nur in Kolumbien.

Wie groß ist die Eiche?

Erkennbar ist die Eiche nicht unbedingt an der Höhe, die bei maximal 25 Metern liegt. Vielmehr sind es der Stamm und die Krone, die die Eiche zu einer massiven Schönheit machen: Bis zu drei Meter wird der Stamm breit, an dessen oberen Ende eine ebenso gewaltige Krone mit den charakteristischen rund 10 Zentimeter langen Blättern und Eicheln wartet.

Wie alt kann eine Eiche werden?

Eichen gibt es auf der Erde bereits seit dem Tertiär – man hat 12 Millionen Jahre alte fossile Exemplare in Deutschland gefunden. Aufgrund ihres Alters ist die Eiche ein Symbol für die Ewigkeit: Ein Eichenleben überdauert 30 Menschengenerationen.

Das genaue Alter einer Eiche kann nicht festgestellt werden, weil das älteste Holz in der Mitte des Baumes fehlt und so eine Jahresringzählung genauso wie eine Radiokohlenstoffdatierung ausgeschlossen ist. Daher wird oft die Dicke einer Eiche herangezogen, um das Alter des Baumes zu schätzen. Es gibt zwei Listen, die die dicksten Bäume anführen:

Eichenholz: Verwendung und verschiedene Eichenarten

Eine andere Methode ist es, das Alter des Baumes aufgrund geschichtlicher Überlieferungen einzuordnen. Für die älteste Eiche Europas kommen drei Kandidaten in Frage:

  • 1000-jährige Eiche Bad Blumau in der Oststeiermark (über 1200 Jahre)
  • Stieleiche in Bulgarien im Ort Granit (ca. 1640 Jahre)
  • Königseiche in Dänemark auf der Halbinsel Hornsherred (1400 bis 2000 Jahre)

Vier Eigenschaften, die Eichenholz besonders machen

Eichenholz bringt zahlreiche Eigenschaften mit, die vor allem im Möbelbau von entscheidender Bedeutung sind. Dazu gehören die folgenden:

  • Rohdichte: Die mittlere Rohdichte von Eichenholz liegt bei 0,71 Gramm pro cm³ und damit im absoluten Top-Segment aller Holzarten. Das bescheinigt dem Eichenholz, besonders hart und schwer zu sein, was gleichzeitig Maximalwerte in den Bereichen Festigkeit und Abnutzungswiderstand bedeutet.
  • Quell- und Schwindverhalten: Nimmt Holz Wasser auf, quillt es. Deshalb sollte vor allem das Quellmaß möglichst gering sein, da aufquellendes Holz nicht nur unschön ist, sondern die Festigkeit beeinträchtigt. Eichenholz quillt bei einer Holzfeuchteveränderung von 1 Prozent um 0,16 Prozent auf – und damit sehr viel weniger als Buche, Esche, Kiefer und Fichte. Ein sehr guter Wert.
  • Dauerhaftigkeit: Die DIN EN 350-2 bescheinigt dem Eichenholz eine besondere Dauerhaftigkeit, die es auch ermöglicht, Möbel aus Eichenholz nach draußen zu stellen, da Wind und Wetter dem Holz nur wenig ausmachen.
  • Möglichkeiten der Schattierungen: Mithilfe von chemischen Beizvorgängen lassen sich verschiedenfarbige Eichenhölzer erschaffen – angefangen vom charakteristischen Gelb-Braun über Naturbraun bis Schwarzbraun.

Genau diese vier Eigenschaften machen das Eichenholz zu einem beliebten Rohstoff – und zwar für viele Einsatzgebiete.

Möbel, Böden, Fenster: Dafür kommt Eichenholz zum Einsatz 

Das Eichenholz ist ein klassisches Möbelholz, das für den Bau von Tischen, Stühlen, Betten oder Kommoden zum Einsatz kommt. Die Produkte sind als lackierte, gewachste und geölte Varianten erhältlich, die allesamt ihre Vor- und Nachteile haben – sie alle sehen in den eigenen vier Wänden jedoch elegant, natürlich und schön aus.

Gleichzeitig hat die Arbeit mit Eichenholz lange Tradition in anderen Bereichen, darunter beispielsweise die folgenden:

Eichenmöbel

  • In Tischlereien wird Eichenholz für den Bau von Türen und Toren sowie für Rahmenwerke und Böden (Dielen und Parkett) eingesetzt.
  • Selbst für Treppen, Fenster und als Verkleidung für Decken und Wände nutzt man Eichenholz besonders gerne.
  • Im Erd-, Brücken- und Wasserbau sind es vor allem die Rohdichte, das Quell- und Schwindverhalten sowie die Festigkeit, die Eichenholz als Konstruktionsholz nutzbar machen.
  • Im Garten- und Landschaftsbau, beispielsweise bei Zäunen, Palisaden oder Terrassen, ist Eichenholz ebenfalls gerne gesehen.
  • Selbst in Spezialbaugebieten, wie dem Bau von Silos und Mühlen oder dem Bau von Fahrzeugen (Boote, Autos, Züge, …), gibt sich die Eiche keine Blöße.
  • Hinzu kommen die hervorragenden Heizwerte als Brennholz und natürlich die Eicheln, die als Tierfutter genutzt werden.

Ist Ihnen das alles noch nicht speziell genug, sollten Sie sich in Kunst und Kunsthandwerk sowie der Weinherstellung umschauen:

  • Der Passions-Altar von Meister Hans Brüggemann im Schleswiger Dom ist beispielsweise aus Eichenholz gefertigt.
  • Auch andere (alte) Skulpturen und sogar Gemälde von Rembrandt und weiteren namhaften Künstlern wurden aus Eiche beziehungsweise auf Eichentafeln erschaffen.
  • Bei der Weinreifung kommt Eichenfässern eine besondere Bedeutung zu, denn: Nur in Eiche findet man Aromastoffe, die für die perfekte Ausreifung von Wein entscheidend sind.

Da Eichenholz selbst im Bau wieder Einzug findet, gibt es fast keinen Bereich, der ohne den robusten, festen und schönen Rohstoff auskommt.

Praktisch betrachtet: Preis, Nutzen und Pflege von Eichenholz

Eiche ist sicher eine der schönsten und robustesten Holzsorten. Trotzdem sind Sie sich unsicher, ob Sie Ihren Geschmack trifft? Neben der Ästhetik stehen bei einer Anschaffung auch noch andere Fragen im Raum. Drei davon werden wir hier beantworten.

Wie erkenne ich Eichenholz?

Es ist nicht schwierig, einen Eichenbaum im Wald zu erkennen – die typischen Blätter und die Eicheln machen es dem Betrachter leicht. Doch wie stellt man an den verarbeiteten Brettern fest, ob man eine Eiche vor sich hat? Eichenholz ist für gewöhnlich hellbraun, kann aber auch leicht rötlich oder gelblich sein. Die Jahresringe, oft auch Astlöcher, sind im Eichenholz immer deutlich zu sehen.

Was kostet Eichenholz?

Eichenholz ist hochwertig und hart – das schlägt sich auch im Preis nieder. Es gibt Unterschiede, ob man den Rohstoff als Schnitt-, Brenn- oder Stammholz kauft. Abhängig von Maße und Stärke legt man bei Eichen-Schnittholz zwischen 950 und 1500 Euro pro m3 auf den Tisch.

Die Eiche kommt nicht zuletzt als Brennholz zum Einsatz. Durch ihre Schwere und Härte brennt sie besonders lang. Unter diesem Verwendungszweck erstanden, ist sie in verschiedenen Gegenden sogar günstiger als Buchenholz – ganz im Gegensatz zum Stammholz, für das man recht tief in die Tasche greifen muss.

Eichenholz ölen Wie oft soll ich Eichenholz ölen?

Je nachdem, wie Ihr Eichenholz behandelt ist, müssen Sie es auch pflegen.

Bei LaModula werden alle Eichenmöbel geölt. Eine besonders natürliche und schonende Methode, um die Einrichtungsgegenstände viele Jahre lang in ihrer ursprünglichen Schönheit zu bewahren.

Wie oft Sie Ihr Lieblingsstück ölen sollten, hängt vor allem von der Art des Gebrauchs ab – einen täglich verwendeten Esszimmertisch muss man öfter behandeln als die selten benutzte Kommode. Lesen Sie mehr zum Thema unter „Eichenholz ölen“.

Von klobig zu schick: Eichenholz als Trend

Vor allem modern eingerichtete Häuser und Wohnungen scheinen nicht mit dem schweren Eichenholz zu harmonieren – eine Annahme, die durchaus berechtigt ist, schaut man ein wenig in die Vergangenheit: Damals beherrschten massive, schwere und dunkle Möbel die Raumlandschaft, die in filigranen Umgebungen oft deplatziert erschienen. Zu klobig und unbeholfen wirken alte Eichenholzmöbel auch heute auf viele Betrachter.

Allerdings haben Eichenholzmöbel einen starken Wandel hinter sich. Vorbei sind Zeiten der drückenden Schwere. Designer aus aller Welt verarbeiten das wertige Holz heute zu echten Designstücken, die selbst in puristischen Räumen ihren Platz finden. Zeitgemäß, elegant, modern und schick.

Eiche ist etwas ganz Besonderes. Ihr natürlicher Charme, den sie als (wild-)wachsender Baum ausstrahlt, geht auch nach der Verarbeitung zu Massivmöbeln nicht verloren – im Gegenteil: Jeder Raum erhält sein eigenes ganz natürliches Bild und ein Raumklima, das besser wohnen lässt.

Gleichzeitig sind es die vielen positiven Eigenschaften, die Eichenholz von Haus aus mitbringt – darunter seine Schwere und Robustheit – die die Eiche bei Herstellern so beliebt macht, denn: Mit ihr ist der Bau von Qualitätsmöbeln und vielen anderen Produkten ohne weiteres möglich.


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