Die richtige Matratze zu finden, ist gar nicht so einfach: Sie soll sich der Form des Körpers perfekt anpassen, eine orthopädisch korrekte Lagerung der Wirbelsäule fördern und dabei natürlich auch bequem sein. Eine wichtige Rolle spielt dabei eine hohe Punktelastizität. Hier erfahren Sie den Unterschied zwischen Punkt- und Flächenelastizität, ob sich Punktelastizität berechnen lässt und vieles mehr!

Definition: Was ist Punktelastizität bei Matratzen?

Eine punktelastische Matratze gibt genau dort nach, wo durch das Körpergewicht Druck auf sie ausgeübt wird. Das bedeutet, schwere Stellen wie Hüfte und Schultern sinken tiefer ein – aber nur dort, wo der Körper tatsächlich aufliegt. Dadurch entsteht eine optimale Druckentlastung und die Wirbelsäule wird gestützt.

Ob eine Matratze punktelastisch ist, lässt sich ganz einfach herausfinden: Drücken Sie mit der Faust oder einem Finger auf die Liegefläche. Gibt das Material nur an der Druckstelle nach und nimmt bald wieder die Ausgangsform an, sobald der Druck nachlässt, ist die Punktelastizität hoch.

Achten Sie zudem auf das Raumgewicht (RG). Denn je höher es ist, desto punktelastischer ist die Matratze. Das Raumgewicht wird in Kilogramm pro m³ angegeben. Am höchsten ist es übrigens bei Naturlatexmatratzen, die dementsprechend schwer sind.

Flächen- versus punktelastische Matratzen

Punktelastizität bei Matratzen bedeutet, dass das Material nur an den Druckstellen nachgibt und zur Ausgangsform zurückgeht, wenn man aus dem Bett aufsteht. Bei einer hochwertigen punktelastischen Matratze entsteht deshalb nicht der Effekt des Durchliegens.  

Eine flächenelastische Matratze wiederum gibt nicht nur an der Stelle nach, wo Druck ausgeübt wird, sondern auch im umliegenden Bereich. Das bezeichnet man als den sogenannten Hängematteneffekt.

Bauchschläfer sollten zu einer flächenelastischen Matratze greifen Erwachsene Menschen, die vor allem auf dem Rücken oder der Seite schlafen, sollten deshalb grundsätzlich lieber eine punktelastische Matratze wählen. Flächenelastisch sind beispielsweise Kaltschaummatratzen.

Bauch- und Halbseitenschläfer liegen unter Umständen besser auf einer flächenelastischen Matratze. Hier kommt es aber immer auf den Einzelfall an. Wenn Sie sich nicht sicher sind, lassen Sie sich am besten ausführlich von Experten beraten.

Was bewirkt eine hohe Punktelastizität?

Eine punktelastische Matratze tut dem Körper gut – aber wie und warum eigentlich? Und kann Punktelastizität etwas ausrichten, wenn man zu Rücken-, Nacken- oder Schulterschmerzen neigt? Die Antworten finden Sie hier!

Inwiefern spürt man Unterschiede bei Matratzen?

Um nachts zu regenerieren, muss der Körper entspannt liegen können. Leider ist es allzu oft so, dass die Matratze zu weich oder zu hart ist, sodass die Wirbelsäule nicht in der natürlichen Doppel-S-Form zu liegen kommt und konstant Muskeln angespannt werden. Auf einer punktelastischen Matratze aber werden Wirbelsäule und Nackenmuskulatur perfekt gestützt.

Auf lange Sicht ist das wichtig für die Rückengesundheit. Kurzfristig bemerkt man schon nach einigen Nächten auf einer neuen, passenderen Matratze einen deutlichen Effekt, indem man entspannter aufwacht. Es kann allerdings vorkommen, dass ein paar Nächte zur Umgewöhnung nötig sind, da das Liegegefühl auf einer punktelastischen Matratze doch leicht anders ist.

Besonders hohe Punktelastizität bietet, wie schon erwähnt, Naturlatex. Kaltschaum- oder Federkernmatratzen gibt es ebenfalls in punktelastischer Ausführung, allerdings können diese Varianten in der Regel nicht mit den Qualitäten einer Matratze aus Naturmaterial mithalten. Naturlatex zum Beispiel ist außerdem sehr hygienisch, da die Matratze Luft aufnimmt bzw. abgibt, sobald man sich bewegt. So entsteht ein trockenes Bettklima, in dem sich Milben und Staub nicht ansammeln können.

Hilft die richtige Matratze gegen Rücken- und Schulterschmerzen?

Diese Frage lässt sich ganz einfach beantworten: Ja! Denn die richtige Matratze nimmt den Druck von der Wirbelsäule und trägt dazu bei, dass die doppelte S-Form im Liegen erhalten bleibt. Sowohl die Muskeln als auch die Bandscheiben können dabei besser regenerieren. Umso effektiver funktioniert das übrigens, je feiner der Lattenrost und die Matratze aufeinander abgestimmt sind.

Hilft die richtige Matratze bei Rückenschmerzen? Besonders für Seitenschläfer spielt die Stützfunktion eine große Rolle. Denn in der Seitenlage passiert es schnell, dass Hüfte und Schulter unterschiedlich tief einsinken, während die Taille nicht ausreichend gestützt wird. Eine punktelastische Matratze gleicht die Gewichtsverteilung in Zusammenarbeit mit einem Lattenrost aus.

Die Punktelastizität wirkt also vorbeugend gegen Rücken- und Schulterschmerzen, indem die natürliche Form der Wirbelsäule erhalten bleibt. Wenn die Schmerzen bereits lästige Realität sind, hilft eine punktelastische Matratze bedingt: Sie muss auf jeden Fall mit einem passenden Lattenrost kombiniert werden, um ideal zu wirken. Wir möchten allerdings an dieser Stelle darauf hinweisen, dass eine neue (punktelastische) Matratze kein Allheilmittel für Rückenbeschwerden ist, sondern vielmehr eine unterstützende Maßnahme.

Mit welcher Formel kann man die Punktelastizität berechnen?

Wieder ist die Antwort einfach: So eine Formel gibt es nicht. Die Punktelastizität hängt vom Raumgewicht der Matratze ab, errechnen kann man sie nicht. Wichtig zu beachten: Ein höheres Körpergewicht erfordert eine Matratze, die nicht zu sehr nachgibt.

Dies wird durch die Festigkeit oder den Härtegrad ausgedrückt. Aber: Es gibt keine Normierung für Härtegrade, weshalb man sich vor der Auswahl einer Matratze umfassend informieren und beraten lassen sollte.

Punktelastizität kann man also nicht berechnen, sondern man lässt sich idealerweise persönlich dazu beraten. Denn letztendlich sind Matratzen eine sehr individuelle Angelegenheit: Jeder Körper ist anders gebaut und jeder Schlaftyp bringt unterschiedliche Bedürfnisse mit. Genauso verschieden ist das Zusammenspiel aus Matratze und Lattenrost. Also: Probieren Sie doch einfach einmal aus, wie es sich auf einer punktelastischen Matratze liegt und bilden Sie sich selbst ein Urteil!


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