Unser Kopf- und Nackenbereich leistet tagsüber ganze Arbeit. Umso wichtiger ist es, dass diese Körperzone nachts im Schlaf regenerieren kann, und zwar auf dem richtigen Kopfkissen! In unserer Kopfkissen-Beratung finden Sie die besten Tipps zu Kissen für Rücken-, Bauch- und Seitenschläfer, orthopädischen Nackenstützkissen und der Kopfkissen-Reinigung.

Kopfkissen im Test: Was ist das perfekte Kissen?

Perfekt ist ein Kopfkissen dann, wenn der Kopf so darauf liegt, dass die Halswirbelsäule ihre natürliche S-Form behält. Mit welchem Kissen dieser erholsame Zustand eintreten kann, hängt von verschiedenen Faktoren ab:

  • der Schlafposition
  • dem Körperbau
  • dem Härtegrad der Matratze
  • dem Lattenrost
  • dem Wärmeempfinden
  • Allergien

Wer zum Beispiel breite Schultern und/oder etwas mehr Gewicht hat, sinkt tiefer in die Matratze ein. Diese Person bräuchte dementsprechend ein höheres Kopfkissen als ein leichter Mensch mit schmalen Schultern.

80 x 80 oder 40 x 80? Das Kopfkissen-Format

Das Kissenformat 80 x 80 cm ist weit verbreitet – doch das heißt nicht, dass es für jeden geeignet ist.

Kopfkissen Format

Wenn Sie zum Beispiel auf dem Rücken schlafen und es lieben, Ihr Kissen zusammenzudrücken, bietet sich das Großformat an. Für Seitenschläfer ist so ein Kissen wiederum keine gute Wahl, denn es kommen außer Kopf und Nacken auch die Schultern darauf zu liegen.

Die Alternative ist es, nachts auf einem Kissen im Format 40 x 60 cm bzw. 40 x 80 cm zu schlafen und das 80 x 80-Kissen als Komfortpolster zu verwenden, während man abends im Bett liest oder fernsieht.

Eine mindestens genauso wichtige Rolle wie das Kissenformat spielen jedoch die Füllung und der Härtegrad des Kopfpolsters.

Daunen, Federn, Baumwolle: welche Kopfkissen-Füllung ist die beste?

Es gibt mittlerweile eine große Auswahl an Kopfkissen-Materialien, nicht zuletzt auch synthetische Produkte aus Visco- oder Gelschaum. In diesem Ratgeber liegt der Fokus aber auf natürlichen Materialien – unter anderem deshalb, weil Sie mit einem Kissen aus Naturmaterial ein langlebiges Produkt bekommen.

Welche natürliche Füllung sollte Ihr neues Kopfkissen also mitbringen? Nun ja: Das hängt ganz von Ihren individuellen Bedürfnissen ab. Als Bauchschläfer zum Beispiel brauchen Sie ein flaches Kissen mit weichem, nachgiebigem Füllmaterial, also beispielsweise ein Daunenkissen . Für Rückenschläfer, die eine etwas stärker stützende Wirkung brauchen, bieten sich stabile Fasern wie Kamelhaar oder Schafschurwolle an.

Welche Kissenfüllung ist die richtige für mich?

Wichtig ist bei der Wahl des Füllmaterials außerdem das Temperaturempfinden. Wenn Sie im Schlaf schnell schwitzen, fällt zum Beispiel die Daunenfüllung als Option weg. Denn die feinen Federn können nicht viel Feuchtigkeit aufnehmen, ohne zu verklumpen. In diesem Fall wäre ein Kissen mit Wildseide oder Mais die bessere Wahl.

Als Alternative zu Tierhaaren und Naturfasern gibt es Kopfkissen mit Dinkelspelzen als Füllung. Dieses Füllmaterial ist sehr luftdurchlässig und passt sich jeder Bewegung sofort an. Die eigentlichen Besonderheiten sind aber der Dinkelgeruch und das leichte Rascheln, immer wenn sich die Spelzen neu im Kissen verteilen. Sie sehen schon: Unterschiede gibt es viele, Pauschalantworten aber keine!

Wenn es Ihnen um den Geruch geht, werden Sie auch mit einem Zirbenkissen Ihre Freude haben. Hier ist es wichtig, darauf zu achten, dass die Zirbenflocken gut in das Füllmaterial eingearbeitet werden, damit das Kissen angenehm weich ist.

Kopfkissen-Beratung: Kissen für jede Schlafposition

Schlafen Sie lieber auf dem Bauch, auf der Seite oder doch lieber ganz ruhig auf dem Rücken? Diese Frage ist bei der Kopfkissenwahl entscheidend, denn je nach Schlafposition muss das neue Kopfkissen andere Qualitäten mitbringen.

Seitenschläferkissen

Um ergonomisch zu liegen, brauchen Seitenschläfer ein Kissen, das die Kuhle zwischen Nacken und Schultern ausfüllt. Die Schulter sinkt in der Seitenlage etwas tiefer in die Matratze ein, sodass das Kissen höher sein muss als in anderen Schlafpositionen. Perfekt ist das Seitenschläferkissen, wenn die Halswirbelsäule im rechten Winkel zu den Schultern liegt. Das ermöglicht zum Beispiel ein ergonomisches Nackenstützkissen.

Bauchschläferkissen

In der Bauchlage ist ein möglichst flaches, weiches Kissen nötig, weil der Kopf schon durch die Drehung auf die Seite beansprucht wird. Umso wichtiger ist es in dieser Position, die Halswirbelsäule gerade zu halten.

Wählen Sie als Bauchschläfer deshalb ein Kopfkissen mit regulierbarer Füllmenge, das Sie ganz nach Bedarf höhenverstellen können. Höher als 12 cm sollte aber kein Bauchschläferkissen sein. Alternativ können Sie ein orthopädisches Kissen mit integrierter Atemmulde verwenden.

Rückenschläferkissen

Rückenschläferkissen

Bei der Kissenwahl brauchen Rückenschläfer die goldene Mitte: Das Kopfkissen darf weder zu hoch noch zu flach sein. Denn ist es zu hoch, knickt der Kopf nach vorne ab. Ist das Kissen zu flach, wird der Kopf nach hinten überstreckt.

Damit es nicht soweit kommt, suchen Sie sich als Rückenschläfer am besten ein Kissen, das den Bereich zwischen Schultern und Hinterkopf vollständig ausfüllt. Diesen Zweck erfüllen zum Beispiel Nackenstütz- oder Daunenkissen im rechteckigen Format.

Helfen Nackenkissen gegen Verspannungen?

Ein Nackenkissen oder orthopädisches Kissen ist ganz einfach ein ergonomisch wellenförmiges Polster. Es hat eine flache und eine hohe Seite, sodass es mit einem Handgriff an jede Liegeposition angepasst werden kann. Manche Nackenstützkissen haben die bereits erwähnte Mulde in der Mitte, damit Bauchschläfer noch bequemer liegen können.

Diese Absenkung in der Mitte bewirkt, dass der Kopf ruhig und stabil in der gleichen Position auf dem Kissen liegen bleibt. Die Muskulatur im Nacken kann so besser entspannen: Konstant angespannte Muskeln gehören mit einem Nackenstützkissen der Vergangenheit an. Ein orthopädisches Kopfkissen kann also zu deutlicher Verbesserung führen, wenn man häufig Verspannungen im Nacken spürt.

Helfen Kopfkissen gegen Verspannungen?

Das heißt natürlich nicht, dass Sie nur mit Nackenverspannungen von dem ergonomischen Kissen profitieren – tatsächlich ist ein Nackenstützkissen eine ideale Vorsorge. Das gilt erst recht, wenn man bedenkt, wie viel Zeit wir vor dem Computer- oder Smartphonebildschirm verbringen und dabei unbewusst die Nackenmuskeln anspannen.

Ein gutes Nackenstützkissen erkennen Sie erstens daran, dass der Bezug abnehmbar ist und gewaschen werden kann. Zweitens sollte das Kissen punktelastisch und aus einem stützenden Material sein, das sich auch auf längere Sicht nicht verformt. Elastizität und Formstabilität: Diese Kriterien zeichnen ein hochwertiges Nackenkissen aus.

Kopfkissen waschen: Daunenpolster reinigen

Für ein hygienisches Bettklima ist es wichtig, nicht nur die Bettwäsche, sondern gelegentlich auch Bettdecke und Kopfkissen selbst zu waschen. Bei den meisten Materialien ist das problemlos möglich – aber bei wie viel Grad? Ist dafür ein Trockner nötig? Und wie steht es mit Daunenkopfkissen? Zeit für Antworten!

Welche Kopfkissen kann ich in der Waschmaschine waschen?

Die gute Nachricht: Im Alltag reicht es aus, wenn Sie Ihr Kopfkissen jeden Tag gründlich ausschütteln und an der frischen Luft auslüften. Da man aber am Kopf und im Nacken grundsätzlich schneller schwitzt, sollte das Kopfkissen hin und wieder eben doch gewaschen werden. Das gilt auch für Daunenkissen.

In der Regel gibt das Etikett genau Auskunft, ob und wie ein Kopfkissen zu waschen ist. Achtung: Manchmal ist nur der Kissenbezug waschbar, das Kissen selbst aber nicht. Falls Sie das ganze Kissen in die Waschmaschine geben, untersuchen Sie es vorher unbedingt auf kleine Risse an den Rändern. So vermeiden Sie, dass sich das Füllmaterial in der Wäschetrommel verteilt.

Definitiv nicht waschbar sind allerdings Nackenstützkissen. Das speziell geformte Kissen würde durch den Schleudergang in der Waschmaschine seine Form verlieren; hier waschen Sie also wirklich besser nur den Bezug. Ebenfalls nicht für die Waschmaschine gemacht sind übrigens Kopfkissen aus Schaumstoff, Polyester, Tempur, Viskose oder Seide.

Kopfkissen waschen: Tipps und Anleitung

Wie oft und bei wie viel Grad soll ich das Kopfkissen waschen?

Grundsätzlich reicht es, ein Daunenkopfkissen (oder andere Materialien) ein- bis zweimal pro Jahr zu waschen. Der Bezug wandert am besten alle 6 Wochen in die Waschmaschine, die Bettwäsche alle 14 Tage. Wählen Sie ein Waschprogramm mit 40-60°C. Garantiert milben- und bakterienfrei ist Ihr Kopfkissen nach einer Wäsche bei 60°C.

Wie soll ich das Kopfkissen waschen und schleudern?

Am schonendsten wird das Kopfkissen im Wollwaschgang und bei 400 Umdrehungen pro Minute gereinigt. Vor allem bei Daunenkissen sollte die Schleuderzahl nicht höher sein, da sonst die empfindlichen Federkiele beschädigt werden können. Der Schleudergang wiederum ist nötig, damit gleich nach dem Waschen möglichst viel Feuchtigkeit aus dem Kissen geschüttelt wird.

Und warum überhaupt im Wollwaschgang? Ganz einfach deshalb, weil dabei mehr Wasser verwendet und das Waschmittel gründlicher ausgespült wird. Und je geringer die Waschmittelrückstände im Füllmaterial, desto fluffiger ist das Daunenkissen nach dem Trocknen wieder.

Entsprechend sanft sollte außerdem das Waschmittel sein. Mit einem Woll- oder Daunenwaschmittel und nur etwa einem Drittel der üblichen Menge sind Sie auf der sicheren Seite. Was Sie lieber vermeiden sollten, sind Bleich- und Vollwaschmittel sowie Weichspüler.

Kann ich das Kopfkissen auch ohne Trockner waschen?

Theoretisch können Sie Ihr Kopfkissen auch dann waschen, wenn Sie keinen Trockner zuhause haben. Ganz besonders bei einem Daunenkissen bedeutet das aber einen erheblichen Zeitaufwand. Denn das nasse Kissen sollte dann für mindestens 2,5 Stunden alle 30 Minuten kräftig an der frischen Luft aufgeschüttelt werden, damit die Federn im Inneren nicht verklumpen.

Es ist also beim Waschen ohne Trockner nicht damit getan, das Kopfkissen in die Sonne zu legen – tatsächlich tut die direkte Sonneneinstrahlung einem Daunenkissen gar nicht gut. Wenn Sie doch einen Trockner zur Verfügung haben, lassen Sie ihn etwa 1,5 Stunden bei höchster Temperatur laufen und geben Sie 1-2 saubere Tennisbälle in die Trommel: Das Kissen wird wie neu erscheinen!

Ein passendes Kopfkissen zu finden, erscheint im ersten Moment wie eine Wissenschaft für sich. Füllung, Format, Waschbarkeit, Material: All diese Faktoren spielen eine Rolle. Nehmen Sie sich ruhig viel Zeit für die Wahl Ihres neuen Kopfkissens.

Lassen Sie sich beraten und bringen Sie so viele Informationen wie möglich über Ihr Schlafumfeld mit. Denn eins ist sicher: Wenn das Kopfkissen mit Matratze, Lattenrost und dem Füllmaterial der Bettdecke harmoniert, werden Sie es nie wieder hergeben wollen!


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